Was sind die Ursachen von Gelenkschmerzen und wie können sie behandelt werden?
02.10.2023
Gelenkschmerzen entstehen häufig durch Gelenkentzündungen (Arthritis) sowie Verschleißerkrankungen wie Arthrose, die durch ungleichmäßige oder übermäßige Belastung verursacht werden. Sind Knorpel und Knochen beteiligt, spricht man zudem von Osteochondrose. Wenn sich Knorpel-Knochen-Stücke ablösen, wird das wiederum als Impingement-Syndrom bezeichnet, welches die Beweglichkeit weiter einschränkt.
Dr. med Jürgen Knepel und Dr. med. Tim Schäfer - Praxis für Orthopädie und Sportmedizin, Ansprechpartner für Orthopädie in Kiel, klären Sie in diesem Artikel über die Behandlungsmöglichkeiten von Gelenkschmerzen auf.

Inhaltsverzeichnis
Das Wichtigste in Kürze
- Gelenkschmerzen entstehen durch die Entzündung an Gelenken.
- Die Schmerzen treten häufig in den Hüft- und Kniegelenken auf.
- Zwar gibt es noch keine allumfassende Heilung, jedoch sehr gute Therapieformen, um die Symptome zu behandeln.
An welchen Körperstellen treten Gelenkschmerzen auf?
Menschen, die an Gelenkschmerzen leiden, empfinden oft Schmerzen in den Hüft- und Kniegelenken. Entzündliche Prozesse, wie die rheumatoide Arthritis, bei der der Körper Gelenksgewebe angreift, betreffen hingegen vor allem Hand- und Fingergelenke.
Wann sollte ich bei Gelenkschmerzen einen Arzt bzw. eine Ärztin aufsuchen?
Wann Sie einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen sollten, hängt ganz von Ihren Beschwerden ab. Grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass Sie innerhalb von drei Tagen bei diesen anhaltenden Symptomen einen Arzt oder eine Ärztin konsultieren sollten:
- Schmerzen
- Fieber
- Rötungen rund um das Gelenk
- Schwellungen des Gelenks
Insbesondere wenn sich diese Symptome auf andere Gelenke ausbreiten, ist das Aufsuchen ärztlicher Hilfe ratsam. Denn das Hinauszögern eines Arztbesuchs kann negative Auswirkungen auf die Gesundheit Ihrer Gelenke haben.
Welche nicht operativen Behandlungsmethoden gegen Gelenkschmerzen gibt es?
Physiotherapie und individuelle Übungen können helfen, die Beweglichkeit Ihrer Gelenke zu verbessern. Dazu können entzündungshemmende Medikamente, wie Ibuprofen oder Diclofenac, zusätzlich Schmerzen und Schwellungen reduzieren. Eine Elektrotherapie kann ebenfalls zur Schwellungsreduktion beitragen. Hierbei ist jedoch anzumerken, dass diese Therapien zwar die Symptome einer Arthrose lindern können, die Ursache des Problems dadurch jedoch nicht gelöst wird.
Konservative Behandlungsmethoden
- Knorpelaufbauende Medikamente (Chondroprotektiva): Ihre Wirksamkeit ist wissenschaftlich nicht vollständig belegt, aber viele Patienten und Patientinnen berichten nach längerer Anwendung von Schmerzlinderung. Diese Medikamente enthalten oft Inhaltsstoffe wie Glucosamin, Chondroitin, Kollagen, Hyaluronsäure sowie die Vitamine E und C.
- Hochmolekulare Hyaluronsäure: Sie kann als eine Art Schmiermittel fungieren, das den Knorpel schützt und die Gelenkbeweglichkeit verbessert.
- Akupunktur: Viele Studien haben gezeigt, dass Akupunktur Arthroseschmerzen lindern kann, auch wenn sie den Verschleiß nicht stoppt.
- Kinesio-Taping: Dies kann Schwellungen reduzieren und das betroffene Gelenk stabilisieren.
- Blutegeltherapie: Auch hier haben Studien gezeigt, dass diese Art der Behandlung Arthroseschmerzen nachhaltig lindern kann.
- Extensionstherapie: Bei leichter Hüftarthrose kann sie durch Dehnung und Druckreduktion auf den Knorpel Schmerzen lindern.
Was kann ich tun, um der Entstehung von Gelenkschmerzen vorzubeugen?
In erster Linie ist es wichtig, dass Sie sich ausgewogen und gesund ernähren sowie ausreichend bewegen, um Arthrose und anderen Gelenkerkrankungen vorzubeugen. Diese Lebensweise kann auch dabei helfen, Übergewicht zu reduzieren, was Gelenkschmerzen begünstigt. Außerdem sollten Sie das Rauchen vermeiden, um die Durchblutung und damit die Knorpelernährung zu verbessern. Auch kann es hilfreich sein, Ihre Harnsäurewerte überwachen zu lassen und diese gegebenenfalls durch Diät oder Medikamente zu regulieren. Zu guter Letzt kann die Kühlung der entzündeten Körperstellen eine aktive Arthrose reduzieren, wohingegen z. B. Wärme die Durchblutung bei inaktiver Arthrose fördert.
Fazit
Gelenkschmerzen werden oft durch Gelenkentzündungen und Verschleißerkrankungen wie Arthrose verursacht. Besonders betroffen hierbei sind Hüft-, Knie-, Hand- und Fingergelenke. Bei anhaltenden Symptomen wie Schmerzen, Fieber, Rötungen und Schwellungen sollten Sie innerhalb von drei Tagen einen Arzt bzw. eine Ärztin aufsuchen. Wenn Sie auf der Suche nach nicht operativen Behandlungsmethoden sind, sind Sie z. B. mit der Physiotherapie, Elektrotherapie, Blutegeltherapie oder der Extensionstherapie gut beraten. Wenn Sie allgemein Gelenkschmerzen vorbeugen möchten, empfiehlt sich eine gesunde und ausgewogene Ernährung in Verbindung mit ausreichend Bewegung.