Neuraltherapie nach Huneke
Indikationen:
- Chronische Schmerzen der Hals-, Lenden- und Brustwirbelsäule
- Kopfschmerzen
- Intercostalneuralgie, Brustbeinschmerzen
- Nervenschmerzen bei Bandscheibenvorfällen
- Sehnenansatzstörungen wie Tennis- und Golferellenbogen
- Kniescheibenschmerzsyndrome
- Schulterschmerzen
Biologische Wirkung
Die Neuraltherapie nach Huneke ist als Diagnose- und als regulatives Therapieverfahren seit Jahrzehnten weltweit etabliert. Unter Neuraltherapie nach Huneke versteht man die Behandlung von chronischen, aber auch akuten Erkrankungen mittels eines örtlichen Betäubungsmittels, das die körpereigenen Heilungskräfte anregt. Hierzu wird mittels Spritze das Neuraltherapeutikum (Procain) mit sehr feinen Kanülen an Schaltstellen des Nervensystems gespritzt.
Neben lokaler Schmerzbehandlung reguliert die Neuraltherapie das vegetative Nervensystem (nicht willentlich beeinflussbare Körperfunktionen). Sie ist eine Regulationstherapie, die den gesamten Organismus beeinflussen kann.
Bei der Neuraltherapie erfolgt sowohl eine Behandlung im Bereich der Beschwerden (Segmenttherapie), als auch der Störfelder, die durch Vermittlung des vegetativen Nervensystems eine Fernwirkung auf erkrankte Körperpartien haben. Durch die neuraltherapeutische Behandlung kann es tatsächlich zu Sofortlinderungen im erkrankten Körperbereich kommen (sog. Sekunden-Phänomen). Die Neuraltherapie lässt sich mit jeder anderen Therapie kombinieren.
Prinzipiell ist sie bei allen Schmerzzuständen sehr erfolgreich, sei es am Bewegungsapparat, Nervensystem, oder innerer Art. Vor allem aber auch Störungen von Körperfunktionen wie Schlafstörungen, Infektanfälligkeit oder hormonelle Störungen können gut durch die Neuraltherapie behandelt werden. Wir haben uns auf die Therapie des Bewegungsapparates spezialisiert.
Nebenwirkungen und Anwendung
Jede Injektion kann zu einer bakteriellen Infektion führen. Diese Gefahr ist bei Procain äußerst gering. Dieses Ester-Typ-Lokalanästhetikum hat gegenüber
den Lokalanästhetika vom Amid-Typ (z. B. Lidocain) entscheidende Vorteile: es bewirkt eine Vasodilatation (Gefäßerweiterung) und Kapillarabdichtung. Die Gefäßdilatation durch Procain ist einer der wichtigsten Faktoren zur Erklärung der guten antiinflammatorischen (antientzündlichen) und antiallergischen Eigenschaften dieser Substanz. Ferner ist die Toxizität des Procains im Vergleich zu Lidocain um die Hälfte geringer. Selten kann es zu Nervenirritaionen kommen, die sich in der Regel wieder zurückbilden. Ein vorübergehendes Taubheitsgefühl ist normal und bessert sich nach Minuten bis zu 2 Stunden.
Bei akuten Schmerzzuständen können Injektionen mehrfach wöchentlich durchgeführt werden. Bei Chronifizierung wird einmal pro Woche behandelt.
Kosten |
Die Kosten übernimmt die gesetzliche Krankenkasse nicht. Die meisten Privatkassen übernehmen die Kosten der Behandlung. |