Offener MRT: Für wen ist er die beste Wahl – und für wen nicht?
13.12.2024
Haben Sie eine MRT-Untersuchung vor sich und fühlen sich bereits unwohl bei dem Gedanken an enge, geschlossene Räume? Die Vorstellung, während der Untersuchung in einer „Röhre“ zu liegen, lässt Ihren Puls steigen? Genau das ist für viele Menschen eine große Hürde. Kinder, ältere Menschen oder Personen mit besonderen körperlichen Voraussetzungen empfinden herkömmliche MRT-Geräte oft als unangenehm.
Hier bietet der offene MRT eine stressfreie und komfortable Alternative. Neben der angenehmeren Untersuchung können wir auch auf individuelle Bedürfnisse eingehen – etwa bei Patienten, die aufgrund von Schmerzen nicht in der Bauchlage liegen können. Lesen Sie, wann der offene MRT die beste Wahl ist und in welchen Fällen andere Verfahren sinnvoller sind.
Inhaltsverzeichnis
Das Wichtigste in Kürze
- Der offene MRT bietet durch seine Bauweise mehr Platz und reduziert Platzangst.
- Untersuchungen an der Lendenwirbelsäule können auch in Seitenlage erfolgen, wenn eine Bauchlage nicht möglich ist.
- Interventionelle Schmerztherapien wie PRT und Facetteninfiltrationen sind ebenfalls in Seitenlage durchführbar.
- Einschränkungen bestehen bei sehr hochauflösenden Untersuchungen, etwa im Gehirn- oder Innenohrbereich.
Was ist ein offener MRT?
Ein offener MRT unterscheidet sich grundlegend von herkömmlichen Geräten durch seine offene Bauweise. Statt in einer engen Röhre zu liegen, befindet sich die untersuchte Person in einer offenen Umgebung, in der Kopf und Körper größtenteils frei bleiben. Dies reduziert das beklemmende Gefühl und bietet mehr Bewegungsfreiheit.
Technologie und Vorteile
- Magnetfeldbasierte Bildgebung: Hochauflösende Darstellungen von Weichteilen, Nerven und Gelenken.
- Flexibilität in der Lagerung: Untersuchungen, z. B. an der Lendenwirbelsäule, können alternativ in Seitenlage erfolgen, wenn eine Bauchlage schmerzbedingt nicht toleriert wird.
- Patientenfreundlichkeit: Begleitpersonen können anwesend sein, was vor allem für Kinder oder ängstliche Patientinnen und Patienten eine große Erleichterung ist.
Ein zusätzlicher positiver Aspekt ist, dass Begleitpersonen in den Untersuchungsraum mitkommen können, was besonders bei Kindern oder ängstlichen Patienten und Patientinnen hilfreich ist.
Für wen ist ein offener MRT geeignet?
Der offene MRT ist besonders geeignet für:
- Menschen mit Platzangst: Die offene Bauweise nimmt die Enge und sorgt für eine entspanntere Untersuchung.
- Patientinnen und Patienten mit Übergewicht: Herkömmliche Geräte stoßen bei größeren Personen oft an ihre Grenzen.
- Kinder und ältere Menschen: Die Möglichkeit, eine Begleitperson mitzunehmen, und die geringere Geräuschkulisse erleichtern die Untersuchung.
- Personen mit Bewegungseinschränkungen oder Schmerzen: Dank der flexiblen Lagerungsmöglichkeiten kann beispielsweise die Lendenwirbelsäule auch in Seitenlage untersucht werden.
Wann ist ein offener MRT nicht geeignet?
Der offene MRT bietet viele Vorteile, doch in bestimmten Fällen ist er möglicherweise nicht die optimale Wahl:
- Hochauflösende Bildgebung erforderlich: Für sehr präzise Diagnosen, beispielsweise im Bereich des Gehirns oder des Innenohrs, können geschlossene MRT-Geräte eine höhere Bildqualität liefern. Diese sind aufgrund ihrer stärkeren Magnetfeldintensität besonders bei kleinsten anatomischen Strukturen vorteilhaft.
- Besondere Fragestellungen: Bei spezifischen medizinischen Problemen, etwa komplexen neurologischen Erkrankungen oder Detailuntersuchungen, wird in einigen Fällen weiterhin ein geschlossener MRT empfohlen.
- Einschränkungen bei metallischen Implantaten: Auch wenn viele moderne Implantate MRT-kompatibel sind, können ältere Modelle oder bestimmte Materialien Einschränkungen für die Untersuchung mitbringen.
Die richtige Vorbereitung
Damit Sie entspannt und gut vorbereitet zu Ihrer Untersuchung kommen, haben wir die wichtigsten Tipps zu Kleidung, Verhalten und möglichen Medikamenten zusammengefasst.
Praktische Tipps zur Kleidung
Die Wahl der richtigen Kleidung kann Ihren Untersuchungstag angenehmer machen:
- Bequem und metallfrei: Tragen Sie Kleidung ohne Metallteile wie Knöpfe, Reißverschlüsse oder Bügel-BHs. Diese können die Magnetfelder stören und müssen vor der Untersuchung abgelegt werden.
- Warme Kleidung im Winter: MRT-Räume sind oft kühl temperiert. Bringen Sie bei Bedarf eine zusätzliche Schicht mit.
Verhalten vor der Untersuchung
Das richtige Verhalten hilft dabei, die MRT-Untersuchung reibungslos und entspannt zu gestalten:
- Still liegen: Bewegungen können die Bildqualität beeinflussen. Üben Sie gegebenenfalls, für kurze Zeit ruhig zu bleiben.
- Keine Angst vor der Enge: Wenn Sie Platzangst haben, können Sie vorab mit unserem Team über Ihre Sorgen sprechen. Unser offener MRT ist speziell darauf ausgelegt, Ihnen eine entspannte Untersuchung zu ermöglichen.
- Pünktlichkeit: Kommen Sie einige Minuten früher, um in Ruhe die Anmeldung und eventuelle Vorbereitungen abzuschließen.
Mentale Vorbereitung
Gerade für Menschen, die zum ersten Mal eine MRT-Untersuchung erleben, ist es wichtig, sich mental darauf einzustellen:
- Entspannungstechniken nutzen: Atemübungen oder progressive Muskelentspannung können Ihnen helfen, ruhig zu bleiben.
- Positive Gedanken fördern: Denken Sie daran, dass die Untersuchung Ihnen hilft, Ihre Beschwerden besser zu verstehen und zu behandeln.
- Aufklärungsgespräch nutzen: Unser Team erklärt Ihnen vorab genau, was während der Untersuchung passiert. Dieses Wissen kann Ängste abbauen.
Umgang mit Medikamenten und Kontrastmitteln
In einigen Fällen kann eine MRT-Untersuchung die Gabe von Medikamenten oder Kontrastmitteln erfordern:
- Kontrastmittel-Verwendung: Ein Kontrastmittel wird eingesetzt, um bestimmte Strukturen besser sichtbar zu machen. Vorab klären wir ab, ob Allergien bestehen oder medizinische Gründe dagegen sprechen.
- Medikamentöse Unterstützung: Wenn Sie starke Angst vor der Untersuchung haben, kann nach Rücksprache ein Beruhigungsmittel verabreicht werden. Dieses sorgt dafür, dass Sie die MRT entspannt erleben.
- Wasser trinken: Wenn ein Kontrastmittel verwendet wurde, hilft es, danach viel zu trinken, um den Wirkstoff schneller aus dem Körper zu spülen.
Besonderheiten bei der Lendenwirbelsäule
Falls Sie Schmerzen haben, die eine Bauchlage unmöglich machen, bieten wir alternativ eine Untersuchung in Seitenlage an – auch für interventionelle Therapien wie PRT oder Facetteninfiltrationen.
Fazit
Der offene MRT ist ein bedeutender Fortschritt in der patientenorientierten Diagnostik. Mit seiner offenen Bauweise, flexiblen Lagerungsmöglichkeiten und einer angenehmeren Untersuchungserfahrung ist er ideal für Menschen mit besonderen Bedürfnissen, wie Platzangst oder Bewegungseinschränkungen.
Besonders hervorzuheben ist die Möglichkeit, Untersuchungen an der Lendenwirbelsäule oder schmerzlindernde Eingriffe wie PRT und Facetteninfiltrationen auch in Seitenlage durchzuführen. Dies bietet zusätzlichen Komfort und erweitert die Einsatzmöglichkeiten des offenen MRT.
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