Arthrosetherapie

Jedes Gelenk besteht aus mindestens zwei Knochenenden, die mit einer Knorpelschicht überzogen sind. Diese Knochenenden werden von der Gelenkkapsel umgrenzt, welche eine Schleimhaut enthält, die die Gelenkschmiere (Synovia) bildet. Arthrose bedeutet Gelenkverschleiß, d. h. die Knorpelschicht nutzt sich ab. Kommt es zu einer Entzündungsreaktion des Gelenks mit Schwellung, Ergussbildung und Überwärmung, spricht man von einer aktivierten Arthrose. Risikofaktoren für Arthrose von außen: Verletzungen des Knorpels durch Unfälle, Verletzung der Bänder und dadurch Instabilität des Gelenks. Risikofaktoren aus dem eigenen Körper: Erbeinflüsse, ungleichmäßige Knorpelbelastung durch Achsfehlstellungen (z.B. O-Bein), Überlastung durch Übergewicht, chronisch erhöhte Harnsäure (Gicht), Nikotingenuss (schlechte Durchblutung führt zu schlechter Nährstoffversorgung).
 

Operative Therapie

Der künstliche Gelenkersatz (Endoprothese) kann in einigen Fällen die Lebensqualität erheblich verbessern. Die Indikation zu einer Endoprothese muss jedoch kritisch gesehen werden. Jede Operation birgt Risiken. Die Entscheidung muss in einem ausführlichen Beratungsgespräch individuell getroffen werden. Ich empfehle in den meisten Fällen zunächst die nicht-operative Therapie. Bei wenigen Arthroseformen können Operationen das Fortschreiten der Arthrose bremsen. Hierzu gehören z.B. Umstellungsoperationen der Beinachsen. Knorpeltransplantationen sind weiterhin in der Erprobungsphase und eher Knorpelabsprengungen durch z.B. einen Sportunfall vorbehalten. Bei flächig abgeschliffenem Knorpel wie bei der Arthrose bringen knorpelaufbauende Operationen noch nicht den gewünschten Erfolg.

Konservative Therapie (nicht-operative Therapie)

Die folgenden Behandlungsmöglichkeiten können Arthroseschmerzen lindern und z.T. das Fortschreiten der Arthrose bremsen. Komplett heilen lässt sich die Arthrose jedoch nicht. Sie können die Therapien detailliert auf den folgenden Seiten nachlesen. Hier finden Sie lediglich eine knappe Zusammenfassung.

Knorpelaufbaumedikamente (sog. Chondroprotektiva). Wissenschaftlich ist die Wirkung nicht bewiesen. Viele Behandlungsbeobachtungen deuten aber auf einen positiven Effekt hin. Nach Einnahme von mehreren Monaten empfinden viele Patienten eine Schmerzlinderung. Beinhalten sollten die Nahrungsergänzungsmittel Glucosamin, Chondroitin, Kollagen und Hyaluronsäure sowie Vitamin E und C.

Hochmolekulare Hyaluronsäure (z.B. Ostenil) kann wie ein Ölfilm den Knorpel überziehen und Kräfte besser abpuffern. Sie dient gewissermaßen als Gelenkschmiere, so dass das Gelenk besser gleitet und Schmerzen reduziert werden. Bei leichten Knorpelschäden wirkt die Hyaluronsäure auch stabilisiernd im aufgerauten Knorpel.

Die Wirkung der Akupunktur bei Arthrose ist durch viele Studien bewiesen. Der Verschleiß wird nicht aufgehalten, aber Schmerzen werden für längere Zeit gelindert.

Kinesio-Taping wirkt abschwellend und stabilisierend am arthrotischen Gelenk.

Die Blutegeltherapie zeigt in mehreren Studien eine anhaltende Besserung der Arthroseschmerzen.

Die Extensionstherapie kann bei noch relativ gering ausgeprägter Hüft-Arthrose durch eine Dehnung und damit Senkung des Druckes auf den Knorpel Schmerzen lindern.

Was kann man selbst tun?

Reduktion von Übergewicht bei Arthrosen der Beine. Übergewicht spielt eine große Rolle bei der Entstehung der Arthrose. Das Rauchen sollte komplett eingestellt werden. Dadurch wird die Durchblutung verbessert und der Knorpel wird besser ernährt. Die Harnsäure sollte kontrolliert werden und durch Diät oder Medikamente gesenkt werden. Kühlung senkt die Entzündungsreaktion bei der aktivierten Arthrose. Wärme fördert die Durchblutung im nicht aktiven Stadium.

Kosten
Die Kosten übernimmt die gesetzliche Krankenkasse nicht bei jeder genannten Therapie. Die meisten Privatkassen übernehmen die Kosten der Behandlungen. Die Kosten der Knorpelaufbaumedikamente werden von den Privatkassen nicht getragen.