Fokussierte Stoßwellentherapie

Indikationen:

  • Kalkschulter (Tendinosis calcarea)
  • Tennis- und Golferellenbogen
  • Fersensporn
  • Sehnenansatzstörungen der Kniescheibe (Patellaspitzensyndrom)
  • Schleimbeutelentzündung der Hüfte (Bursitis trochanterica)
  • Schienbeinkantenschmerz (Shin-Splint)
  • Muskelverspannungen (Triggerpunktbehandlung)
  • Sehnenansatzbeschwerden

Die extrakorporale fokussierte Stoßwellentherapie ist ein spezielles Verfahren zur punktgenauen Behandlung von Verkalkungen und Sehnenansatzstörungen am Bewegungsapparat:

Physikalische Grundlagen und biologisches Prinzip

Ein durch mehrere tausend Mikrokristalle aufgebauter Schallimpuls wird durch eine bestimmte Anordnung der Kristalle in das Körpergewebe gelenkt und punktgenau fokussiert. Der Schallfokus wird je nach erforderlicher Gewebe- und Eindringtiefe exakt auf die Verkalkung aufgebracht und erschüttert diese. Die Zerfallsprodukte der Kalkinsel sind so für die körpereigene Abwehr wieder „greifbar“ und werden im Laufe von Wochen und Monaten aufgelöst. Die Methode wurde in der Urologie entwickelt, um Nierensteine ohne Operation zu entfernen.

Bei der Kalkschulter (Periarthritis calcarea, Tendinosis calcarea, Bursitis calcarea) steht eine stark schmerzhafte Entzündung und weitgehende Steifheit des Schultergelenks im Vordergrund. Beides kann von Kalkablagerungen begleitet oder sogar hervorgerufen werden. Die Patienten beklagen zum Teil unerträgliche nächtliche Schmerzen sowie ein Unvermögen, den Arm seitlich vom Körper anzuheben. Beim Tennisellenbogen und beim Golferellenbogen finden wir chronische Knochenhautreizungen im Bereich der Muskelursprünge am Ellenbogengelenk. Diese Erkrankung wird durch eine Überbeanspruchung der Sehnenursprünge ausgelöst. Bei Tennis- und Golfspielern wurden die Krankheitsbilder erstmals beobachtet und entsprechend benannt.

Ein Großteil unserer Patienten entwickelt die oben genannten Beschwerden jedoch,
ohne jemals einen Golf- oder Tennisschläger benutzt zu haben. Der Fersensporn ist ein krankhafter knöcherner Anbau unterhalb des Fersenknochens, der zu kräftigem Belastungsschmerz insbesondere morgens führt. Teilweise werden diese Symptome auch durch eine Entzündung des Fußsohlensehnenansatzes hervorgerufen (Plantarfaszienreizung), ohne dass dabei bereits ein Fersensporn auf dem Röntgenbild sichtbar wird.

Weitere Krankheitsbilder wie Femurkopfnekrose (Zerstörung des Schenkelhalskopfes) und Falschgelenkbildung nach Knochenbrüchen werden
bereits im Rahmen von Studien mit der fokussierten Stoßwelle behandelt – die bisherigen Ergebnisse sind vielversprechend. Außerdem kann eine Vielzahl von muskulären Verspannungen mit der Stoßwelle therapiert werden. Hierbei werden sogenannte Triggerpunkte bearbeitet und die Verspannung sowie der Schmerz lassen nach. Hierfür kommt in unserer Praxis die radiale und fokussierte Stoßwelle zum Einsatz.

Nebenwirkungen, Anwendung und Dauer

Die fokussierte Stoßwellentherapie ist nebenwirkungsarm. In seltenen Fällen kann ein kleines Hämatom (Bluterguß) entstehen. Es werden 3– 5 Sitzungen benötigt. Eine Sitzung dauert ca. 10 Minuten. Die Therapie ist leider etwas schmerzhaft. Deshalb führen wir direkt vorher eine intensive Kühlung der zu behandelnden Stelle mit unserem Kryotherapiegerät durch.

Kosten

Die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt die Kosten nicht. Private Krankenversicherungen übernehmen die Kosten für die o. g. Indikationen in begrenztem Umfang.