Facetteninfiltration sonographiegesteuert

Verschleißerscheinungen an der Wirbelsäule können die Wirbelbogengelenke (Facettengelenke) betreffen. Der Gelenkknorpel kann sich hier –wie auch an den großen Gelenken wie zum Beispiel Knie- oder Hüftgelenk nicht wieder aufbauen. Man spricht dann von einem Knorpelabrieb (Spondylarthrose) der kleinen Wirbelsäulengelenke. Meist ist der untere Bereich der Lendenwirbelsäule betroffen. Es entsteht eine Entzündung und Schwellung der Facettengelenke.
Diese Veränderungen an den Facettengelenken können dann sowohl einen Bewegungs- als auch einem Ruheschmerz auslösen und teilweise in den Oberschenkel ausstrahlen. Längeres Sitzen oder Stehen ist dann nicht mehr möglich. Meist möchte man sich nicht mehr bewegen; der Alltag fällt dann sehr schwer.

Was ist eine Facetteniniltration?

Die Infiltration (Spritze) der Facettengelenke führen wir unter sterilen Bedingungen durch die Haut (perkutan) sonographisch, also unter Zuhilfenahme von Ultraschall durch, um das Medikament zielgenau zu platzieren.
Dabei benutzen wir zwei Medikamente: ein Lokalanästhetikum (örtliche Betäubung) und Cortison, um einerseits schnell schmerzlindernde Effekte auszulösen. Andererseits hat das Cortison hat eine sehr gute entzündungshemmende und damit abschwellende Wirkung.
Es kann sinnvoll sein, dieses Verfahren in einer Serie von drei Zyklen in wöchentlichen Abständen durchzuführen, um eine Nachhaltigkeit zu erwirken.

Alternativ verwenden wir auch Hyaluronsäure zum Beispiel bei Diabetikern, bei denen man von Cortison absehen sollte. Hyaluronsäure ist eine körpereigene Flüssigkeit, die im Gelenkraum vorkommt und „gelenkschmierend“, geringer auch antientzündlich wirkt. Je nach Arthrosegrad lassen sich Effekte von bis zu 1 Jahr erreichen.

Warum Ultraschall?

Im Gegensatz zu anderen bildgebenden Verfahren wie zum Beispiel Röntgen ist die Anwendung von Ultraschall für Patienten nahezu unschädlich. Begleiterscheinungen, die eine Behandlung mit Ultraschall haben kann, ist eine leichte lokale Wärmeentwicklung von circa 1,5 Grad Celsius.

Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen?

Im Vorfeld der Behandlung führen wir ein eingehendes Aufklärungsgespräch mit den Patienten durch, in dem der Therapieablauf und die bei jeder Therapie bestehenden Nebenwirkungen und Risiken eingehend erläutert werden (Bluterguß, Infektion, Medikamentenunverträglichkeit, Nervenverletzung). Am Behandlungstag sollten die Patienten sich schonen, sportliche Aktivitäten und das Heben schwerer Lasten vermeiden.
Blutverdünnende Medikamente wie Marcumar sollten vorher abgesetzt werden.

Wer kann nicht behandelt werden?

Wer bezahlt die Behandlung?

Seit dem 01.06.2013 werden wirbelsäulennahe Spritzen mit Cortison nicht mehr von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Die privaten Krankenkassen übernehmen die anfallenden Kosten meist.

Haben Sie Fragen? Sprechen Sie uns gern an.